Keine Metapher bildet unser Leben überzeugender ab als das Gehen. Ob es nun auf- und abgeht oder immer weiter. Wie geht's, fragen wir sogar, wenn wir uns bei jemandem nach seinem Befinden erkundigen. In keiner anderen Tätigkeit ist man auch mehr bei sich selbst. “Geht weiter”, sollen Buddhas letzte Worte an seine Schüler gewesen sein. Freddy Langer, leitender Redakteur des Reiseteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, hat ihn beim Wort genommen. Überall auf der Welt ist er losgezogen, zu Fuß, hier für einige Tage, dort für einige Wochen. Berge hinauf, über schier endlose Ebenen hinweg oder einfach von einem Ende einer Stadt zum anderen. Weil sein Blick dabei keineswegs nur nach innen gerichtet war, hat er stets viel zu erzählen. Mal sind seine Geschichten amüsant, wenn er sich mit dem falschen Wanderführer in Portugal hoffnungslos verirrt, mal dramatisch, wenn die Expedition zum Nordpol in einen arktischen Sturm gerät.
Den Menschen, glaubte Johann Gottfried Seume, würde es besser gehen, wenn sie mehr gingen. Freddy Langer glaubt das auch.