Ein vom Marktplatz abgetrennter Bretterverschlag, rings herum Fußgängerstaus und Verkehrsgewühl, kläffende Hunde, neugierige Passanten, die kurz stehen bleiben und die gegen den Krach ankämpfende Stentorstimme des Lehrers: Schule im alten Rom war offenkundig etwas anders als Schule heute. Es gab keine Schulpflicht, keine staatlichen Lehrpläne und keine geregelte Lehrerausbildung. Lehrer war, wer sich so nannte. Karl-Wilhelm Weeber schildert die Realität des römischen Ausbildungssystems auf allen drei Stufen: der Grundschule, der Höheren Schule beim ›grammaticus‹ und der Rhetorik-Ausbildung, die man mit dem Hochschulstudium vergleichen könnte. Er gibt einen farbigen Einblick in die (meist rustikalen) Unterrichtsmethoden, die Lerninhalte und -ergebnisse sowie die Praxis und Theorie des römischen Schulwesens.