Alte Frauen bilden die Mehrheit alter Menschen. Es gibt sie. Aber kaum jemals wird die Vielfalt ihrer Lebenslagen, ihrer Interessen und Schicksale deutlich. Zwei so genannte “Diskriminierungsachsen” lassen sie an den Rand gedrängt, als Minderheit erscheinen: Sexismus und Altersfeindlichkeit. Elisabeth Hellmich fasst in ihrem Buch die aktuellen Altersdiskurse zusammen. Sie zeigt auf, welche Faktoren vor allem alte Frauen aus dem öffentlichen Blick “verschwinden” lassen: Sprache, die mitmeint und dadurch ausschließt; eine von Jugendlichkeits— und Fitness-Idealen geprägte Gesellschaft; so gut wie keine Interessensvertretung in der Öffentlichkeit; mediale Darstellungen, die Alters-Klischees stets neu aufbereiten, alte Frauen unglaubwürdig jung oder armselig alt erscheinen lassen. Und vor allem: Armut. Nicht nur das Alter ist weiblich — auch die Armut ist es. Und erst recht die Armut im Alter.