In seiner Schrift Über Sozialismus erweist sich Mill als radikaler Kritiker einer grundlegenden Institution der bürgerlichen Gesellschaft: des Privateigentums. In der Auseinandersetzung mit den sozialistischen und kommunistischen Strömungen seiner Zeit entwirft er eine eigene Sozialismuskonzeption, die Gedanken des genossenschaftlichen Sozialismus mit liberalen Grundrechten verbindet. Über Sozialismus wurde von Sigmund Freud 1880 »mit einer Portion Sympathie« übersetzt und erscheint hier erstmals als separate Ausgabe.
John Stuart Mill (1806–1873), englischer Philosoph und Ökonom, gilt als wichtiger Vertreter liberalen politischen Denkens. Dass sich bei ihm aber auch wesentliche Motive republikanischen, ja sogar sozialistischen Denkens finden, die sich dieser gradlinigen Zuordnung entziehen, wird bislang noch häufig übersehen.
Hubertus Buchstein, seit 1998 Professor für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Greifswald. Gastprofessuren in New York und Tampere (Finnland). Neuere Veröffentlichungen zu: Rechtsextremismus im ländlichen Raum, deutschen Sozialwissenschaftlern im Exil nach 1933, Losverfahren in der Demokratie sowie der Politischen Theorie von John Stuart Mill. Sandra Seubert, seit 2009 Professorin für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Politische Theorie an der Goethe-Universität Frankfurt. 2000/2001 Gastwissenschaftlerin an der New School for Social Research in New York, a.M. Neuere Veröffentlichungen zu: Transformationen des Bürgerschaftlichen, Grenzverschiebungen zwischen Privatheit und Öffentlichkeit sowie zur Politischen Theorie von John Stuart Mill.