Sie sind 'die' Autorengruppe der Stunde und Motor der Spoken-Word-Bewegung in der Schweiz: "Bern ist überall" alias Stefanie Grob, Guy Krneta, Pedro Lenz, Gerhard Meister, Michael Stauffer, Beat Sterchi, Adi Blum (Akkordeon) und Michael Pfeuti (Bass). Die Auftritte von "Bern ist überall" sind zum Markenzeichen für eine (Mundart-)Literatur geworden, die für die Bühne geschrieben wird.
Folgerichtig ist die erste Veröffentlichung dieses mitreissenden Spoken-Word-Ensembles kein Buch, sondern eine CD respektive ein Download: "Im Kairo" wurde im Berner Café Kairo an drei Auftritten und einer "Studio-Session" mitgeschnitten.
"Im Kairo" erzählt in 19 Stücken und sechs Zugaben in Tuchfühlung zum Alltag über die Welt - mit Sprachwitz, Ironie, derbem Humor und einem Ohr für die Sprache an sich. Die Bühne gibt vor, was sich für den Vortrag eignet: Der experimentellen Farbstudie folgt eine Zugfahrt, die beim Atomkraftwerk Gösgen vorbeiführt; ein Besuch im Möbelhaus gerät zum existenziellen Philosophieren über die Generationen-Frage, Gotthelfs träger Wortschatz feiert ein fulminantes Comeback und überhaupt zieht einen der Sog der Sprechdichtung unaufhaltsam mit Göttichindern in den Zoo, mit Kunstverständigen in die Galerien, mit einer Steuerbeamtin ins Marzili-Bad und ganz zum Schluss zu einer missglückten Rückführung nach Nepal.
So schliesst auch das der CD beigelegte Manifest: "Sprache ist hier und jetzt. Sprache ist überall":
MANIFEST: Unsere Sprache ist ÜBERALL. Wir sprechen ÜBERALL. Wir schreiben ÜBERALL. ÜBERALL ist unsere Sprache, die uns nicht gehört. Alle Sprachen sind Fremdsprachen. ÜBERALL wird hier und heute gesprochen. Hier und heute werden viele Sprachen gesprochen. Sprachen schliessen sich nicht aus.In unseren Köpfen ist Platz für viele Sprachen. ÜBERALL hat Rhythmus, Klang und Farbe. Sprachen entfalten sich im Mund. Es gibt keine hohen und niederen Sprachen. Jede Sprache ist eine Brücke in die Welt.