Die unsichtbare Sammlung: Eine Novelle aus dem Jahr 1927. Der renommierte Berliner Kunstantiquar R. sucht aus rein beruflicher Neugierde in einer sächsischen Kleinstadt einen alten Kunden auf. Der Veteran mit Vornamen Herwarth, ein Forst— und Ökonomierat a. D., Leutnant a. D. und Träger des Eisernen Kreuzes erster Klasse, hatte seine regelmäßigen Käufe der «herrlichsten Blätter Rembrandts neben Stichen Dürers und Mantegnas» seit Kriegsbeginn eingestellt.
Buchmendel: Eine Novelle aus dem Jahr 1929. Der Erzähler flüchtet vor einem Regenguss in das Café Gluck in der Wiener «obern Alserstraße». Zwanzig Jahre zuvor war er als junger, neugieriger Mensch schon einmal dagewesen. Auf der Suche nach Literatur über Mesmers “Magnetismus” hatte ihn ein Freund mit Jakob Mendel, alias Buchmendel, bekannt gemacht. Dieser «Magier und Makler der Bücher” hatte seit Jahren schon seinen festen Arbeitsplatz an einem «mit Notizen überschmierten Marmortisch” des Cafés…
Unvermutete Bekanntschaft mit einem Handwerk: Eine Novelle aus dem Jahr 1931. Nach zwei Jahren der Abwesenheit von seinem geliebten Paris genießt der Erzähler im April 1931 einen Vormittag auf dem Boulevard de Strasbourg. Neugierige Passanten amüsieren sich vor einem Schaufenster köstlich über drei lebendige Äffchen, die der Ladenbesitzer hinter Glas turnen lässt. Inmitten solch einer Zuschauer-Menschentraube fühlt sich dem Anschein nach ein dürrer, ausgehungerter, verlotterer Stromer ganz wohl.
Stefan Zweig (1881–1942) war ein österreichischer Schriftsteller. Das Gesamtwerk von Zweig zeichnet sich durch eine hohe Dichte an Novellen (Schachnovelle, Der Amokläufer etc.) und historisch basierten Erzählungen aus.