Als ihr Mann Rüdiger sie verlässt, bricht für Roxanne eine Welt zusammen. In ihrem Schmerz ist sie nahezu handlungsunfähig und vernachlässigt sich und ihre 8-jährige Tochter Jennifer. Da holt ihr Vater, Alfred Konrads, sie zu sich nach Hause und versucht, sie wieder aufzubauen. Jennifer vermisst ihren Vater und leidet sehr unter den neuen Verhältnissen, die sie sich nicht erklären kann…
«Es geht nicht, Isabella. Du kannst doch nicht wirklich von uns verlangen, dass wir dich in deinem Alter einfach ziehen lassen. Bedenke, dass das Leben in einer Großstadt zu viel an versteckten Gefahren in sich birgt. Du bist noch keine zwanzig und willst allen Ernstes allein in der Stadt leben?» Erregt, mit roten Wangen, sah Alina Steinberg zu ihrer Tochter Isabella hinüber, die trotzig ihre Blicke zurückgab. «Gefällt es dir denn nicht mehr in deinem Elternhaus? Hier auf Gut Steinberg hast du doch alles, was du brauchst. Du bist doch so schon genug von daheim fort, seitdem du die Universität besuchst.» «Das ist es ja, Mutti. Den ganzen Tag bin ich unterwegs, habe kaum noch Freizeit. Die lange Fahrt morgens in die Stadt und am späten Nachmittag oder sogar erst am Abend zurück, das nervt mich schon lange. Dabei ist die kleine Wohnung, die mir Roselin vermitteln kann, ganz ideal für mich. Hier auf Steinberg seid ihr, aber ich möchte auch noch etwas anderes von meiner Jugend haben. Warum kannst du mich bloß nicht verstehen? Ich kann euch ja immer besuchen. Ich bin doch nicht aus der Welt und schließlich alt genug, um selbst auf mich aufpassen zu können. Bitte, Mutti, sei ein Schatz und leg bei Vati ein gutes Wort für mich ein.» Schmeichelnd legte Isabella Steinberg ihre Wange an die der Mutter. Isabella Steinberg war ein sehr hübsches, junges Mädchen. Das lange hellblonde Haar fiel ihr in weichen Wellen über die Schultern hinab.