Die schwerreiche Valentina Beerenburg zieht auf Wunsch ihres Mannes Ludwig alljährlich zu einem zehntägigen gründlichen Gesundheitscheck in die Behnisch-Klinik ein. Für diese Zeit werden zwei Krankenschwestern ausschließlich für ihre Versorgung abgestellt. Sina ist in diesem Jahr eine von ihnen. Sie ist ein bildschönes, aber sehr schüchternes Mädchen. Als ein junger Mann sie im Klinikpark anspricht, bedauert sie ihre schroffe Zurückhaltung zutiefst, denn die Liebe hat sie getroffen wie ein Blitz. Doch Valentina — die Oma des jungen Mannes, was Sina aber nicht weiß — hilft dem Liebesglück auf die Sprünge. Bevor Sina und Vincent ihr Glück jedoch ohne Sorge genießen können, geraten sie in Lebensgefahr, denn als Erbe eines millionschweren Unternehmens lebt Vincent gefährlich … Und Dr. Christina Rohe bekommt Gelegenheit, sich nicht nur als Notfallmedizinerin zu bewähren …
Dr. Christina Rohde zog ihren OP-Kittel aus und warf ihn in den Wäscheständer. Erschöpft ging sie zu den Waschbecken hinüber, die in einer langen Reihe an der gegenüberliegenden Wand angebracht waren. Sie hatte den ganzen Tag im Saal gestanden und operiert. Der Rücken tat ihr weh, und ihre Füße spürte sie kaum noch. Die Sehnsucht nach einer ausgiebigen Pause war in der letzten Stunde immer größer geworden. “Bist du endlich fertig?” Sarah Buchner, die an der Behnisch-Klinik als Gynäkologin arbeitete, kam in den Waschraum. «Ja, für heute reicht's. Seit acht stand ich ununterbrochen am Tisch.” “Hast du noch nicht mal zu Mittag gegessen?” «Klar, wenn du mit Mittag meine trockne Stulle meinst, die ich mir zwischendurch gegönnt habe.” «Du Ärmste. Da hatte ich es heute ausgesprochen gut. Eine Sectio vormittags und eine am Nachmittag.” Sarahs Augen leuchteten begeistert, und Christina konnte ihr das nicht verdenken. Eine Sectio, also ein Kaiserschnitt, war immer etwas Besonderes. Auch wenn der Anlass dafür mitunter sehr dramatisch war, gelang es niemanden, seine Rührung zu verbergen, wenn das Baby den schützenden Schoß verließ und mit seinem ersten Schrei die Welt begrüßte. «Junge oder Mädchen?”, fragte Christina lächelnd und wünschte sich, sie wäre dabei gewesen.