Weil ihr geliebter Vater bald Geburtstag hat, will Lea ihm unbedingt ein schönes Geschenk kaufen, aber natürlich ohne dass er vorher davon erfährt! Mit dem Bus und ihrem gesparten Taschengeld macht sich die Kleine heimlich auf in die Stadt ins Kaufhaus. Doch, oh Schreck: Vor lauter Faszination vergisst Lea dort die Zeit. Plötzlich geht das Licht aus, und alles ist stockdunkel …
«Du hattest doch kaum Kontakt zu deiner Stiefschwester, zu dieser … dieser Melanie! Warum in aller Welt hast du damals die Patenschaft für ihre kleine Tochter übernommen, Sonja? Und wieso fühlst du dich an dieses lächerliche Versprechen so sehr gebunden? Du hast alles Recht der Welt, dich darüber hinwegzusetzen. Du …" Lars Eglofs verstummte und schüttelte den Kopf, als verstünde er die Welt nicht mehr. “Lars, bitte!” Beschwörend griff Sonja nach Lars' Hand. «Bitte mach mir jetzt keine Vorwürfe. Vorwürfe sind das Letzte, was ich im Moment brauchen kann. Wirklich.” Lars Eglofs verdrehte genervt die Augen, schwieg aber. Stattdessen legte er seine freie Hand auf Sonjas Knie und ließ sie dann besitzergreifend noch ein Stück höhergleiten. Sonja Hanisch schob Lars' Hand sanft, aber bestimmt weg. «Ich weiß sehr wohl, dass ein Kind keinen Platz in meinem … in unserem Leben hat, Lars”, sagte sie. «Aber als ich Melanie damals versprochen habe, im Falle ihres Todes für Jessica zu sorgen, sah es nicht danach aus, dass ich dieses Versprechen je würde einlösen müssen. Melanie war alleinerziehend, gewiss. Aber sie war gerade einmal fünfundzwanzig Jahre alt und kerngesund. Dass sie verunglücken würde, konnte ich doch nicht ahnen.