“Der Untergang des Hauses Usher” gilt als Inbegriff des Poe’schen Horrors.
Isoliert von der Gesellschaft lebt das adelige Geschwisterpaar Madeline und Roderick Usher in einem gespenstischem Anwesen. Ein Jugendfreund sucht sie auf Rodericks Bitte hin auf und bemerkt bei seiner Ankunft einen Riss im Gemäuer. Die folgenden Tage offenbaren ihm Rodericks Seelenleiden und in einer stürmischen Nacht wird er Zeuge des Niedergangs des Hauses Usher — untrennbar verbunden mit dem geistigen Zusammenbruch der gequälten Bewohner.
Edgar Allan Poe (1809–1849) veröffentlichte bereits in jungen Jahren, zwischen 1827 und 1831, drei Gedichtbände, die allerdings finanzielle MIsserfolge waren. 1845/46 war das Doppeljahr seines größten literarischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfolgs, dem jedoch bald ein jäher Absturz folgte: Nachdem seine Frau Virginia 1847 der Schwindsucht erlag, verfiel er dem Alkohol und starb schließlich am 7. Oktober 1849.
Poe gilt als der Erfinder verschiedener literarischer Genres: Detektivgeschichte, psychologische Horrorstory, Science-Fiction, Short Story. Neben H. P. Lovecraft gilt er als der wichtigste Autor der Gruselliteratur Nordamerikas. Er beeinflusste zahlreiche Autoren, mit seinen Gedichten und seiner Literaturtheorie insbesondere die französischen Symbolisten. Seine Literaturtheorie nahm den New Criticism vorweg.