Neben der klassischen Darstellung des anthroposophischen Menschenbildes in der "Theosophie" von 1904 stellt das um 1910 entstandene Anthroposophie-Fragment den Versuch Rudolf Steiners dar, seine von ihm zunächst in Anknüpfung und Umwandlung der anglo-indischen Theosophie entwickelten Ansichten über das Wesen und die Bestimmung des Menschen von diesem Vorbild unabhängig und auf einer vollständig neuen terminologischen und gedanklichen Basis eigenständig zu entwickeln. Ein Projekt, dass noch in seinem Scheitern als in der spirituellen Literatur beispiellose gedankliche und forscherische Leistung beeindruckt.