Max Weber, Gründer der modernen Soziologie, nahm es 1919, kurz nach dem ersten Weltkrieg, auf sich, in Zeiten von politischem Chaos und Revolutionsphantasien nicht nur das politische Geschehen in Deutschland zu analysieren, sondern die grundsätzliche Frage zu beantworten, welche Charaktereigenschaften und Ansichten für einen Menschen, der die Politik als Berufung sieht, nötig sind. Ein geschichtlicher Überblick der Geschichte, von der Verwaltung durch den Kirchenstaat bis hin zum modernen Berufspolitiker, eröffnet faszinierende Perspektiven. Besonders interessant und geradezu zeitlos in der Analyse ist Webers Unterscheidung zwischen "Gesinnungsethik" und "Verantwortungsethik" - Begriffe, die noch heute Politiker in wahre Zwickmühlen bringen können... Ein zeitloses Dokument der politischen Literaturgeschichte von einem der fähigsten und schärfsten Analytiker seiner Zeit.